Bericht von der Generalversammlung des Verbands Schweizer Flugplätze VSF

vom 22. März 2014 auf dem Flugplatz Payerne

Gut besuchte Generalversammlung in Payerne

Werner Ballmer, Präsident, und die beiden neuen Ehrenmitglieder M. Riner (Mitte) und B. Häni (rechts)

Franz Meier, Geschäftsführer Verband der Flugtechnischen Betriebe der Schweiz

Charles Riesen, Vize-Präsident VSF

V.l.n.r.: Paul Kurrus, Präs. Aerosuisse, Dr. Peter Müller, Direktor BAZL, Beat Neuenschwander, FAI

Ruedi Stüssi, Gründer und Ehrenpräsident VSF

Dr. Pierre Moreillon, Ehrenmitglied VSF

Grussadresse von Oberstleutnant i Gst Michael Leuthold

Generalversammlung
Die GV fand in den Räumlichkeiten des F/A-18-Simulatorgebäudes im Beisein zahlreicher Exponenten der schweizerischen Luftfahrt statt. So beehrten u.a. Peter Müller, Direktor BAZL, Paul Kurrus, Präsident AEROSUISSE, Beat Neuenschwander, FAI, Urs Lauener, Skyguide und Christophe Keckeis, Association Espace Passion, Pascal Chauvy, Association des Aérodromes Français, die Veranstaltung mit ihrer Anwesenheit. Sämtliche statutarischen Anträge wurden von der Versammlung einstimmig genehmigt.

Aktivitäten des VSF
Präsident Werner Ballmer ging in seinem Jahresbericht auf das breite Aufgabenfeld ein, das den VSF-Vorstand im abgelaufenen Geschäftsjahr beschäftigt hat. Erwähnenswert sind unter anderem die verschiedenen Aktivitäten für angemessenere und praxisbezogenere Normen und Gesetze. Dank der Kooperationsbereitschaft der in der GASCO, General Aviation Steering Committee, zusammengeschlossenen Luftfahrtverbände konnten 2013 die Voraussetzungen für eine konstruktive Zusammenarbeit mit den Behörden im In- und Ausland weiter verbessert werden. Die Leitung der GASCO oblag im Berichtsjahr Daniel Ruhier, Vorstandsmitglied VSF. Die Überweisung der Motion von NR Wasserfallen „Höhere Wirtschaftlichkeit des Luftfahrtstandortes Schweiz dank verhältnismässigen Regulierungen“ kam nicht zuletzt durch wirkungsvolle Kontakte des Vizepräsidenten Charles Riesen mit nationalen Parlamentariern und durch seine Mitarbeit im Swiss Aviation Leadership Team SALT zustande.
Ins Geschäftsjahr fällt auch die Ernennung von Jorge V. Pardo zum Geschäftsführer des Verbands. Mit ihm konnte nun auch wieder eine systematische Beratung der VSF-Mitglieder realisiert werden.
Die Generalversammlung musste die Rücktritte von Beat Häni und Max Riner aus dem Vorstand zur Kenntnis nehmen. Beide wurden aufgrund ihrer langjährigen, wertvollen Mitarbeit Im Vorstand des VSF und in zahlreichen Nationalen Gremien zu Ehrenmitgliedern ernannt. Zu ihren Nachfolgern wurden gewählt: Georg Staub (bereits 2013 gewählt) und Jürg P. Marx. Ebenfalls bereits 2013 wurde zudem Ernest Oggier in den Verbandsvorstand berufen.
Der Jahresbericht ist in seiner vollen Länge unter der Rubrik „Dokumentation“ auf der VSF-Website abrufbar.

Vorträge
Besondere Beachtung fanden die Vorträge im Anschluss an die Generalversammlung, zum Thema „Überregulierung“:

  • Referat Regulierung der Luftfahrt, Schwerpunkt "Allgemeine Luftfahrt" von Franz Meier, Geschäftsführer des Verbandes der Flugtechnischen Betriebe der Schweiz
  • Referat Liberalisierung/Regulierung von Charles Riesen, Vizepräsident des VSF
  • Referat Projekt Besser Regulieren von Werner Ballmer, Präsident VSF

Sie machen die Betroffenheit der schweizerischen Luftfahrt-KMU durch unverhältnismässige Vorschriften und Regeln der Luftfahrtbehörden sichtbar und skizzieren gleichzeitig einen Weg aus dieser unbefriedigenden Situation.  
Die Powerpoint-Präsentationen können unter der Rubrik „Dokumentation“ auf der VSF-Website eingesehen werden.

Exkurs zum Thema „Überregulierung“
Wie bereits erwähnt sind die Behörden in Bern und in Brüssel vermehrt auf die konstruktiven Vorschläge der Verbände eingetreten. Das selbstkritische Bekenntnis von Gernot Kessler, Verantwortlicher Rulemaking Airports der EASA („Wir haben in der GA Europas einen grossen Schaden angerichtet und wir haben dies eingesehen. Die GA wurde überreguliert!“) und seine Empfehlungen („Die nationalen Luftfahrtbehörden nutzen ihren Spielraum viel zu wenig aus! Das Dreieck Industrie – Regulator – Politik muss besser funktionieren und bezüglich Zusammenarbeit noch enger gestaltet werden...“) gaben den Anstoss zum Umdenken.
Als Katalysatoren dieses Umdenkprozesses sind, ausser dem anhaltenden Leidensdruck, noch das wachsende Verständnis der schweizerischen Parlamentarier (Motionen Joder und Wasserfallen) und des Bundesamtes für Zivilluftfahrt für die Nöte der Aviatik-KMU’s sowie das Impulsreferat von Ulrich Stockmann, einem langjährigen EU-Parlamentarier und Mitglied des EU-Verkehrsausschusses über die Möglichkeiten der Einflussnahme auf den Gesetzgebungsprozess der EASA zu nennen.
Auf Einladung des VSF trafen sich am 1. Februar 2014 Vertreter der GASCO-Verbände, der Aerosuisse, der Skyguide und des Bundesamts zu einer Impulsveranstaltung. Es herrschte unter den Teilnehmern weitgehende Einigkeit in der Situationsanalyse und in der Notwendigkeit zu einem gemeinsamen Vorgehen. Das Treffen stellt einen eigentlichen Meilenstein dar im Bestreben für einen verhältnismässigen, zielführenden Vollzug der Luftfahrtgesetzgebung mit einem Bezug zur Business- und General Aviation. Man einigte sich auf folgendes Vorgehenskonzept:
Im Rahmen eines Projekts „Besser regulieren“ sollen in einer Datenbank alle durch die Regulierung entstandenen Problemfelder erfasst und adäquate Lösungsvorschläge dazu ausgearbeitet werden. Dazu wird ein Team von ausgewiesen Experten gebildet die zur Lösungsfindung beigezogen werden können. Der Projektleiter und die Projektverantwortlichen sollen aus dem Kreis der GASCO-Verbände gewonnen werden. Die Initianten gehen von einer Projektdauer von 2 bis 5 Jahren aus. Denkbar ist auch, daraus eine ständige Institution zu machen, welche den Vollzug von Luftfahrtgesetzen in der Schweiz begleitet. Das Projekt startet im Verlauf des zweiten Quartals 2014.

Andreas Fuhrimann

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